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Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk

Datum: 
Fr 27.03.2015
Uhrzeit: 
20 Uhr
Autor: 
Jaroslav Hašek
Ticket: 10 Euro
 

„DIE ABENTEUER DES GUTEN

SOLDATEN SCHWEJK

von Jaroslav Hašek

Szenische Lesung in deutscher Sprache

 
 

 

Ausgewählte Kapitel aus dem Roman liest Ludvík Kavín, Schauspieler, Regisseur

und Co-Leiter des Theater Brett

 

Hašek ´s Roman ist für viele Tschechen eine Bibel. Die Figur des Schwejks ist zumindest nach

Hörensagen vielen Menschen in der ganzen Welt bekannt. Und viele Menschen sehen die

Figur des Švejks als den archetypischen Tschechen. Hašek´s Schwejk ist jedoch eine Figur, die

 ohne das K.u.K. Österreich-Ungarn und den ersten Weltkrieg nie entstehen hätte können…

 

Schwejk geht immer

„Das beste humoristisch-satirische Buch der Weltliteratur“, pries ein tschechisches Werbeplakat einst Jaroslav Hašeks „Die Abenteuer des guten Soldaten Schwejk“ an.

Ob es tatsächlich das beste ist, darüber lässt sich freilich streiten. Unbestritten ist: der Roman zählt heute zu den bekanntesten Texten der tschechischen Literaturgeschichte und zum Kanon der Weltliteratur. Wie viele Menschen ihn allerdings tatsächlich gelesen haben, das steht – wie das mit Klassikern nun so ist – auf einem anderen Blatt. Der Roman bringt es je nach Ausgabe immerhin auf bis zu 900 Seiten. Und das, obwohl Hašek sein Werk nicht mehr beenden konnte. Er verstarb 39-jährig an den Folgen einer Tuberkulose – nach einem Leben, das seiner literarischen Schöpfung in vielen Dingen um nichts nachstand.

Wie Schwejk verdiente sich auch Hašek – zumindest für kurze Zeit – sein Geld als Hundehändler – mit gestohlenen und gefälschten Stammbäumen. Nicht das einzige Mal, dass der Autor im Leben mit der Wahrheit etwas leger umging. Legendär auch seine Zeit als Chefredakteur der Zeitschrift „Welt der Tiere“, in der er immer wieder Tier-Geschichten erfand. Darunter beispielsweise auch die Entdeckung eines riesigen Angorakaninchens am Nordpol durch den Polforscher Amundsen, wie man dieser Tage als BesucherIn im Theater Brett erfährt.

Schwejk im Theater Brett

Noch bis 28. März haben Schwejk-„Anfänger“ und Fans hier die Möglichkeit, sich Auszüge aus dem Roman von Theaterleiter Ludvík Kavín näherbringen zu lassen. Eine Gelegenheit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Kavín liest mit charmant tschechischem Akzent und merklich Spaß an der Sache. Als ZuhörerIn begleitet man den literarischen Sonderling von der Gaststube ins Gericht weiter ins Gefängnis und schließlich bis an die Front, wo Schwejk den Irrsinn des Lebens erneut auf den Punkt bringt, wenn er schreit: „Seid ihr denn alle wahnsinnig zu schießen? Hier sind doch überall Menschen!“ Generell wird man sich als ZuhörerIn – und hier reiht man sich durchaus in eine illustre Expertenrunde ein – bis zum Ende nicht ganz klar darüber, ob es sich beim Schwejk um ein besonders einfältiges oder überaus intelligentes Wesen der Gattung Mensch handelt. Aber gerade darin liegt wohl auch der Reiz des Romans, der sich laut Kavín als „erschreckend zeitgemäß in seiner Aufdeckung von Behördenwillkür, Selbstüberheblichkeit des Militärs, Obrigkeitshörigkeit und menschliche Dummheit“ erweist.

Begleitet wird die Lesung von den Bildern eines Freunds von Hašek, Josef Lada, der der Romanfigur des Schwejk ein Gesicht verlieh, sowie Musikalischem aus der Kaiserzeit.

von Verena Brkic

www.wieninternational.at

 




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