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KALBFLEISCH

Datum: 
Sa 24.02.2018
Uhrzeit: 
20 Uhr
Autor: 
Estera Stenzel

 

KALBFLEISCH

 

 
 
 

Eine Stückentwicklung des Studiengangs Schauspiel der Musik Und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

Kurze Zusammenfassung

Schon in der Antike gab es Liebessklavinnen. Die Dirnen Athens bildeten drei Klassen, welche sich von einander unterschieden: die Dikteriaden, die Auletriden und die Hetären. Die Ersteren waren die Sklavinnen der Prostitution, die Zweiten waren die Flötenspielerinnen, die noch eine gewisse Freiheit besaßen, um ihre Kunst an den Mann zu bringen, die Dritten endlich ihre Königinnen unter den Dirnen, die gut bezahlt wurden und noch den freien Willen besaßen. Die Dichter der Antike besangen einerseits die Hetären und deren sinnliche Fähigkeiten und verspotteten andererseits die Dikteriaden als unkultiviert, trivial und aus der Fremde kommend.

In unserem Theaterstück geht es um vier Mädchen aus unterschiedlichen geopolitischen Realitäten, die uns ihre Geschichten erzählen: das Eine kommt aus der zerrütten Ukraine, das Andere aus der bitterarmen Republik Moldawien, das Dritte aus dem kriminellen Mexiko und das Vierte aus dem voodoo-geprägten Westafrika. Sie sind noch minderjährig und werden von den Loverboys in die Falle gelockt. Diese „Prinzen“ besitzen die Kunst, Träume zu verkaufen. Hier beginnt das Netzwerk aus Schleppern, Polizei und Behörden, in dessen Zentrum der Menschenhändler steht.

Die Mädchen werden gegen ihren Willen zu Huren gemacht, zur Ware. Sie werden wie Fleisch auf dem Markt verkauft. Sie verlieren ihre Identität und ihre Persönlichkeit. Sie bekommen nun eine Maske. Die Käufer dieser Ware konsumieren sie im Rotlichtmilieu, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, wer sich hinter diesen Masken verbirgt.

Das Rotlichtmilieu in der Kette Menschenhändler-Anwerber-Zuhälter-Prostituierte-Freier hat sich eine Gesellschaft erschaffen, die ihre eigenen Eigenschaften, Regeln und Normen durchsetzt. Welche sind diese genau? Der Menschenhändler ist omnipräsent und doch unsichtbar. Er ist klug und besonders flexibel. Regel Nr .1: „Arbeit ist nichts für mich, ich bin eher der Freizeittyp. Das heißt, ich organisiere die Freizeit der Freier“. Manche dieser knallharten Geschäftsmänner / „Madams“ haben selbst als Opfer angefangen. „Lebe für deine Ehre, sterbe für deinen Stolz!“ ist beispielsweise eine Maxime des Zuhälters / „Ehrenmannes“ in dem Theaterstück. Eine Prostituierte ist eine Ware: „Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt.“ (Karl Marx, Das Kapital) Wenn sie zu diesem Geschäft gezwungen wird, ist sie eine Zwangsprostituierte, ein Opfer. Der Freier / Der Mann im Bademantel wird rundum befriedigt. Er kann mit: „Das war ein schöner Tag!“ seinen Aufenthalt im Puff beenden.

Aus diesem Kreislauf gibt es für das Opfer kein Entkommen und wenn es gelingt, trifft es auf eine verstörte Justitia, die nur damit beschäftigt ist, ihr verlorenes Schwert wiederzufinden. Oder gibt es doch einen Ausweg?

Besetzung

Die weiße Taube: Teresa Hager

Das Mädchen im Rosachiffonkleid: Aleksandra Corovic

Das Mädchen in Jungenkleidung: Constanze Winkler

Die Wassergöttin: Eva Schindele

Die Freundin: Aleksandra Corovic

Madame: Eva Schindele

Justitia: Teresa Hager

Mutter: Constanze Winkler

Loverboys: Sören Kneidl, Lukas Weiß

Herren im Bademantel (Freier): Herr A - Lukas Weiß

Herr B - Kristóf Gellén, Herr C - Felix Kreutzer

Herr D/H - Sören Kneidl

Ehrenmänner (Zuhälter): Lukas Weiß, Kristóf Gellén

Felix Kreutzer, Sören Kneidl

Menschenhändler: Felix Kreutzer

Text & Regie: Estera Stenzel

Licht: Dulcinea Jan

Spieldauer 100 Minuten, ohne Pause.

Eintrittspreise: 22,00 EUR, ermäßigt 12,00 EUR

Kontakt: karten.kalbfleisch@gmail.com

+43 650 571 7 409

 

 




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