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Dankesrede von Angelica Schütz

Dankesrede von Angelica Schütz anläßlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich am 28. November 2012 im Wappensaal des Wiener Rathauses:

* Sehr geehrte Festversammlung, liebe Freunde, liebe Familie!

* Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Sidonia Gall bedanken für die einfühlsame und liebevolle Laudatio! (Danke Sidonia.)

* Es ist mir eine große Ehre, diese hohe Auszeichnung zu erhalten, als Anerkennung sowohl für meine Tätigkeit am und für das Theater, als auch für meinen Beitrag zur Gedenkkultur dieses Landes. „Niemals vergessen“ war die Zielsetzung – und ich möchte mit meinem Dank die Erinnerung an die Österreicherinnen und Österreicher verbinden, denen es aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen nicht vergönnt war, ihr Leben und ihr Werk in ihrer Heimat zu Ende zu führen – ihr literarischer Nachlass gehört weiter zum kulturellen Reichtum Österreichs, ja er ist durch die tragischen Umstände seiner Entstehung von besonderer Bedeutung für die Gegenwart und die Zukunft, weil er durch die künstlerische Bewältigung von Ausgrenzung, Unterdrückung und Vertreibung Kräfte der Kunst mit denen demokratischer Beharrung verbindet. Wir werden diese Kräfte weiter nötig haben – deshalb widme ich die mir verliehene Auszeichnung, der österreichisch-jüdischer Literatur und den Menschen, denen wir sie verdanken.

* Da sich in meinem Leben die unterschiedlichsten Tätigkeiten überlagert haben und nicht so genau voneinander zu trennen sind, möchte ich diesen Rahmen nutzen, um Mitstreitern und Wegbegleitern aus allen Bereichen hier und heute meinen Dank aussprechen.

* Allen voran möchte ich mich bei meiner Familie und insbesondere meinem Mann Klaus Rott bedanken, der mich bei allen Projekten bis hin zur Gründung des Theatervereins "Angelitera" immer unterstützt hat.

* Am Beginn meines Weges stand mein Lehrer Kammerschauspieler Erich Auer und dann vor allem Prof. Dr. Peter Janisch, dem ich für so Vieles Dank sagen möchte! Er hat schon in meiner Burgtheaterzeit an mich geglaubt, mir später die schönsten, unglaublichsten Rollen anvertraut und mir schließlich sein "Ateliertheater am Naschmarkt" zur Verfügung gestellt, um mein Programm über jüdisch-österreichische Schriftsteller erstmals der Öffentlichkeit und dem Außenministerium zu präsentieren. Damit konnte meine Idee verwirklicht werden, das Echo war eindrucksvoll und hat immer weitere Kreise gezogen. Einen speziellen Dank möchte ich auch meiner Freundinn Susanne Melchardt aussprechen, die schon ab der Schauspielschule, quasi im Alleingang, die gesamte Öffentlichkeitsarbeit für mich erledigt hat. Weitere Personen, mit denen ich gemeinsame Projekte über die verschiedensten Themen verwirklichen durfte, waren: Inge Maux, Ida Koller-Andorf von der Friedrich Hebbel-Gesellschaft, Dr. Johannes Sachslehner, Prof. Dr. Roman Rocek, Dr. Gerhard Scheitund Prof. Dr. Rüdiger Görner. Sowie Dr. Peter Bettelheim, Herr Wilhelm Bettelheim und Prof. Kurt Rosenkranz vom Jüdischen Institut. Ihnen allen danke ich von Herzen.

* Fritz Holy danke ich für sein Vertrauen, mir die ersten Inszenierungen in seinem „Experiment“ gegeben zu haben, mit Stücken von der lieben Freundin Brigitte Schwaiger.

* Unvergesslich wird mir bleiben, wie mich Nika Brettschneider und Ludvik Kavin in ihrer Theaterfamilie, ihrem Theaterkollektiv, ihrem TheaterBrett aufgenommen haben, als ob ich

schon immer dazugehört hätte. In diesem „kreativen Zentrum“, wie ich es nennen möchte, gaben sie mir die Möglichkeit, mit Schauspielern wie Brigitte Antonius oder Christoph Prückner, der mir dann ein ganz besonders wichtiger künstlerischer Gefährte wurde, zu arbeiten. Ihnen allen danke ich für diese kostbaren Erfahrungen!

* Herrn Direktor Stefan Mras danke ich für die gastfreundliche Beherbergung unserer „Angelitera“-Produktionen in seinem Theater. Zu meinen schönsten Erinnerungen zählen die Proben mit meinen inspirierenden jungen Schauspielern, wie z.B. Eva-Christina Binder, Anna-Sophie Krenn oder Daniel Soran. Ihnen und meiner treuen, unverzichtbaren Assistentin Maria Steinberger danke ich für beglückende Zusammenarbeit.

* Die Verleihung dieser Auszeichnung durch die Republik Österreich verstehe ich als Verpflichtung, meinen Einsatz für die österreichische Exilliteratur fortzusetzen und andere zu ermutigen, diesen Bereich unseres kulturellen Erbes im Ausland weiter zu vermitteln und seine Bedeutung lebendig zu erhalten.

* Ich verstehe dieses Ehrenzeichen aber auch als Ermutigung für mich und hoffentlich für viele andere, die so intensive Theaterarbeit mit kleinen Ensembles, mit jungen Schauspielerinnen und Schauspielern trotz der vielen dabei auftretenden Hindernisse konzeptioneller, organisatorischer und nicht zuletzt finanzieller Art fortzusetzen und auf diese Art für die lebendige Vielfalt des österreichischen Theaters zu sorgen.

* Für die hohe Auszeichnung, die mir heute zuteilwird, danke ich der Frau Bundesminister Dr. Claudia Schmied, dem Herrn Bundespräsidenten, dem Herrn Bürgermeister, sowie Herrn Stadtrat Dr. Mailath-Pokorny für die Verleihung bzw. Überreichung.

* Und Euch, liebe anwesende Freunde, danke ich, dass Ihr diese glückliche Stunde mit mir geteilt habt.




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